Opposite Editorial: Thomas Fehrle

field notes #39

25. Oktober 2024 | Thomas Fehrle

Thomas Ferle
©Jonas Holthaus

Liebe Leser*innen,

dass SIE zur kreativen Musikszene Berlins gehören und deren Angebote nutzen, dürfte selbstverständlich sein – aber die wirklich gute Nachricht ist, dass der Besuch von Kulturveranstaltungen einer der Hauptgründe für Berlin-Besuche ist, mithin eine der Hauptattraktionen der Stadt. Und das schließt die großen Opern- und Konzerthäuser ebenso ein wie die Schauspielhäuser, Privattheater und die Produktionshäuser mit freien (Musik-)Theater- und Tanzprojekten – neben Einrichtungen der Freien Szene, der Clubs, der Literatur, der Bildenden Kunst. Die im Raum stehenden Einsparvorgaben drohen dieses kulturelle Angebot drastisch zu beschädigen, es könnte weder in dieser Qualität noch in dieser Breite aufrechterhalten werden.

Aber Berlin lebt von der Kultur. Die Kultur bildet Gesellschaft und schafft Lebensqualität. Sie prägt Berlins Image, auch und gerade im Vergleich mit anderen deutschen sowie internationalen Metropolen. Deshalb stehen wir solidarisch zusammen mit allen Bereichen der Kultur und lassen uns nicht in Verteilungskämpfe treiben. Berlin braucht die Vielfalt der Kultur, Berlin profitiert von den wechselseitigen Impulsen der unterschiedlichen Szenen. Das macht die Stadt reich und zukunftsfähig. Denn jeder Euro für die Kultur ist eine Investition, die sich vielfach auszahlt: ideell, gesellschaftlich und wirtschaftlich. Deshalb kämpfen wir für den Erhalt unserer Arbeitsbedingungen – an Kreativität fehlt es in dieser Stadt auf jeden Fall nicht. Dafür steht nicht zuletzt das breite Angebot voller Kooperationen und Uraufführungen, das sich in diesem Heft spiegelt. Nutzen Sie es!

- Thomas Fehrle

 

Thomas Fehrle ist geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper Berlin und 1. Vorsitzender des Landesverbandes Bühnenverein Berlin.

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