Was bedeuten Klänge und Musik für jene, die ihre Tradition, Kultur oder Weltanschauung nicht in den weltweit dominierenden eurozentrischen künstlerischen und intellektuellen Praktiken der Klangkunst und Musik wiedererkennen? Die ihr Hören aus anderen Ursprüngen, anderen Kontexten, anderen Mythen und anderen Modellen ableiten als sie in der westlichen Moderne üblich sind? Die ihre eigene Haltung zu Klang und Musik außerhalb des euro-amerikanischen Kultur- und Wissenschaftsestablishments verfolgen?
Fünf Tage lang wurden ihre Hörweisen, ihre ästhetischen Bedingungen, ihr Wissen, ihre Ziele und Bestrebungen in offenen Gesprächen, offenen musikalischen Formen, offenen Diskursen geäußert, gehört und ausgetauscht. Dekolonisierung wurde dabei nicht als Prozess der Entlastung kultureller Institutionen verstanden, sondern als Gelegenheit, zu denken, zu hören, zu klingen und voneinander zu lernen, ohne sich in die Klanggeschichte Europas einordnen zu müssen: Diskussionen und Hörsituationen, die sich außerhalb und gegen die derzeit hegemonialen kulturellen Sphären entwickeln. Für diesen Dialog haben wir aufmerksame Zuhörer*innen und Klangschöpfer:innen aus der ganzen Welt eingeladen!
Akademie der Künste Berlin Hanseatenweg
21.–25. August 2022
Steering Committee:
Oladele Ayorinde, Sandeep Bhagwati, Budhaditya Chattopadhyay, Murat Gürel, Sandipan Nath, Nguyễn Thanh Thủy, Bhavisha Panchia, Glaucia Peres da Silva, Deniza Popova
Partner
Akademie der Künste Berlin, inm / field notes berlin and Ultima Festival Oslo matralab Montréal and Sound Across Den Haag
Kontext und Rollen der Institutionen
Die Akademie der Künste und die inm - intiative neue musik berlin / field notes veranstalten seit 2019 Konferenzen, 2020 kamen das Ultima Festival Oslo und das Sounds Now Netzwerk hinzu. Nach einem Open Space 2019 und einem ersten hybriden Symposium 2020, die in erster Linie von den Institutionen geleitet wurden, wurde bei der zweiten Ausgabe des Symposiums 2021 ein Advisory Board eingesetzt, um die Themenschwerpunkte und Formate vorzugeben. Bei Soundings im August 2022 verschiebt sich die Entscheidungsmacht ein weiteres Mal: Inhaltliche und planerische Entscheidungen obliegen vollständig dem Steering Committee und dem darum entstandenen Netzwerk. Die AdK, die inm / field notes, Ultima und Sounds Now unterstützen das Projekt nunmehr lediglich als stille Partner.