ENSEMBLE-PORTRAIT: Ensemble LUX:NM

field notes #5

1. Januar 2018 | Lisa Benjes

Die Mitglieder des Ensemble Lux:NM stehen in einem Birkenwald und schauen in die Baumkronen.
©Ensemble Lux:NM

Der Name des Ensembles erinnert nicht umsonst an Luxus. LUX:NM geht es nicht um Effizienz, sondern nimmt sich im Gegenteil Zeit für intensive, bisweilen kräfteraubende Proben und umfassende Partiturstudien. Das muss es auch, denn es hat sich auf undirigierte virtuose Kammermusik spezialisiert. Ohne Leitung ist eine besonders intensive Ensemblearbeit wichtig, damit die Musiker ein eingespieltes Team bilden und untereinander kommunizieren können. Durch diese Vorgehensweise entsteht eine besondere Energie, die sich nicht nur in Konzerten, sondern auch auf CD Einspielungen des Ensembles transportiert. Seine CD LUXUS (GEN 16443) erhielt den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2017. 

Deutlich zeigt sich in der Arbeit von LUX:NM das Selbstverständnis des Ensembles, nicht nur eine reine Interpretenfunktion zu erfüllen. Als Musiker*innen verstehen sie sich als Sprachrohr der Komposition und fühlen sich mitverantwortlich für das, was auf der Bühne passiert. 

LUX:NM steht in der kammermusikalischen Tradition und arbeitet gleichzeitig in den Grenzbereichen der modernen Klangkunst. Das Arbeitsfeld umfasst außerdem Kammermusikkonzerte, Performances, Installationen und Musiktheater. Ästhetisch möchte sich das Ensemble nicht eingrenzen, sondern die Vielfalt der Neuen Musik voll auskosten. An die Wahl der Komponisten werden also individuelle Kriterien angelegt. Eines allerdings steht fest: Die Komfortzone muss verlassen werden. 

Ganz organisch entwickelte sich zwischen 2005 und 2009 das Ensemble LUX:NM aus einem losen Pool an Musikern, die für freie Projekte zusammenkamen. 2010 wurde das Ensemble dann auf Initiative von Ruth Velten und Silke Lange aus mehreren Solisten offiziell gegründet, um selbstbestimmte und vielseitige Kammermusikprogramme mit einer klanglich flexiblen Besetzung zu erarbeiten. 

Projektweise wird die ungewöhnliche Stammbesetzung aus Akkordeon (Silke Lange), Saxofon (Ruth Velten), Posaune (Florian Juncker), Klavier (Małgorzata Walentynowicz) und zwei Violoncelli (Beate Altenburg und Andreas Voss) sowie Klangregie (Martin Offik) durch assoziierte Interpret*innen erweitert. Bis 2017 war der Gründungscellist Wolfgang Zamastil (†) Mitglied des Ensembles. 

Am 18. Januar ist das Ensemble beim Ultraschall Festival Berlin mit Uraufführungen von Philipp Maintz, Gordon Kampe, Birke Bertelsmeier, Vassos Nicolaou, Johannes Kreidler und Yair Klartag zu hören.

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