Opposite Editorial: Emilie Beffara

field notes #19

1. November 2020 | Emilie Beffarat

Emilie Beffara
©Emilie Beffara private Photo

Liebe Leser*innen der field notes,

im Lichte der Feierlichkeiten zum dreißigjährigen Bestehen der Klangwerkstatt Berlin (6.–15.11.) im Kunstquartier Bethanien und des Jazzfest Berlin  (5.–8.11.) bietet der November Gelegenheit für wunderbare Entdeckungen.
Die Klangwerkstatt untersucht, was das Festivalthema »Partizipation« im musikalischen Kontext meinen kann. Der Begriff, der 2020 eine zumindest fragwürdige Bedeutung angenommen hat, wird gleich zur Eröffnung von Rebecca Lenton und Peter Ablinger diskutiert. Bei ihrer Klang-Performance-Installation mit 16 Gongs »Objects of death No. 1« (UA) (7.11.) macht Ana Maria Rodriguez durch die Verbindung des Zuschauerraums und der Bühne die Folgen des Genozids in Kambodscha für das Publikum erfahrbar.
Im umfangreichen Programm des Jazzfest Berlin – New York bin ich besonders neugierig auf Beyond w/ Bernhardt. feat. The Micronaut & Meuroer Mandolinenorchester, das aus einer Zusammenarbeit mit der Komponistin Friederike Bernhardt und den stilistisch vielseitigen Jazzmusiker*innen des Ensembles entstanden ist.
Außerdem bin ich gespannt auf die Kompositionen von Marc Sinan bei der dritten Ausgabe der transmedialen Konzertreihe Elektropolis in der Spreehalle mit einem 32-Kanal-Lautsprechersystem am 13. November. Marc Sinan wird von dem Klarinettisten Oguz Büyükberber, dem Schlagzeuger Daniel Eichholz und der Jazzsängerin und Schauspielerin Jelena Kuljic begleitet und greift musikalisch den menschlichen Hang zur Gewalt auf.

Viel Vergnügen beim Entdecken wünscht

 – Emilie Beffara

Emilie Beffara ist eine international tätige Kuratorin, Theaterregisseurin und Essayistin. In Berlin ist sie besonders durch ihre Konzertreihe für elektroakustische, zeitgenössische und experimentelle Musik Blind Signal aufgefallen, in dessen Mittelpunkt ortsspezifische Akustik und der künstlerische wie kulturelle Austausch stehen.

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